Dilemma-Übung mit zwei StühlenDilemma-Übung mit zwei Stühlen
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Die Dilemma-Übung mit zwei Stühlen ist eine einfache, wirkungsvolle Methode, um festgefahrene Entscheidungssituationen in Bewegung zu bringen. Zwei Stühle stehen stellvertretend für zwei innere Positionen – zwei Wege, zwischen denen jemand hin- und hergerissen ist. Indem die Person beide Plätze nacheinander einnimmt, werden Argumente, Bedürfnisse und Gefühle klarer erlebbar.
Es entsteht Abstand, Sortierung und oft ein überraschend deutliches Bauchgefühl.


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Wofür die Methode ideal ist

  • wenn jemand zwischen zwei Optionen feststeckt
  • wenn Kopf und Bauch unterschiedliche Signale senden
  • wenn Entscheidungen aufgeschoben oder „totgedacht“ werden
  • wenn Pro–Contra-Listen alleine nicht weiterhelfen
  • wenn innere Anteile Loyalitäten, Ängste oder Wünsche verdecken

Die Methode funktioniert im beruflichen Kontext genauso gut wie in persönlichen Fragen.

Ziel der Übung

Die Person erkennt:

  • was an jeder Option anziehend ist
  • was sie zurückhält
  • welche Bedürfnisse im Hintergrund wirken
  • wie stark Sachargumente und Emotionen sind
  • welche Option sich innerlich stimmiger anfühlt
  • und was ein realistischer nächster Schritt sein kann

So führst du die Übung durch

1. Das Dilemma schärfen

Kurz klären:

  • Welche zwei Optionen stehen im Raum?
  • Was macht die Entscheidung schwierig?
  • Wobei soll die Übung helfen?

2. Stühle platzieren

Zwei Stühle klar getrennt im Raum.
Jeder steht für eine Option (A und B).
Mehr braucht es nicht.

3. Stuhl A – voll in Position gehen

Die Person setzt sich auf Stuhl A und spricht nur aus dieser Perspektive.

Hilfreiche Fragen:

  • Was spricht dafür?
  • Was würde dadurch leichter?
  • Wofür steht diese Option?
  • Was schützt sie dich?
  • Welche Risiken bleiben?

Achte auf Körpersprache, Energie, Tonfall.
Oft zeigt sich hier schon eine Richtung.

4. Stuhl B – Perspektivwechsel

Jetzt komplett auf die andere Seite wechseln.

Gleiche Fragen – aber aus der neuen Position:

  • Was gewinnt diese Option?
  • Was macht sie attraktiv?
  • Wo bremst sie?
  • Welche Befürchtungen hängen dran?

Meist wirkt die zweite Position emotional völlig anders: kraftvoller, zurückhaltender, ängstlicher oder klarer.


5. Die Meta-Position (optional, aber stark)

Ein dritter Platz im Raum, leicht erhöht oder mit Abstand.
Hier betrachtet die Person beide Stühle wie von außen.

Fragen:

  • Was fällt dir auf, wenn du beide Positionen gleichzeitig betrachtest?
  • Welche Muster oder Loyalitäten steuern dich?
  • Was ist dir wirklich wichtig – unabhängig von A oder B?

Hier entsteht oft der Moment, in dem Klarheit „umschaltet“.

6. Auswertung – die Essenz des Dilemmas sichtbar machen

Sachlich vs. emotional

„Wie stark wirkt die Sachebene? Wie stark die emotionale Ebene?“
→ Skala 0–10.

Pro und Contra je Option

Für A und B jeweils:

  • Pro (0–10)
  • Contra (0–10)

Typische Signale:

  • Pro > Contra → Option ist stimmig
  • Contra > Pro → Option ist angstbesetzt
  • Beides hoch → wichtige, aber konfliktreiche Option
  • Beides niedrig → Option hat wenig Bedeutung

Der Entscheidungsanker

„Was zieht dich wohin – und was hält dich zurück?“

Ein Satz reicht oft, um das ganze Dilemma zu klären.

7. Abschluss – vom Denken ins Tun

Die Person formuliert:

  • welche Option sich aktuell richtiger anfühlt
  • unter welchen Bedingungen sie tragfähig wäre
  • welchen ersten Schritt sie geht
  • welche Unterstützung hilfreich ist

Damit endet die Grübelschleife – und die Entscheidung kommt in Bewegung.


Haltung & Rolle

  • Du führst, bewertest aber nicht.
  • Du strukturierst, aber übernimmst nicht.
  • Du verlangsamst, wenn Emotionen hochgehen.
  • Du gibst Orientierung, aber keine Empfehlung.

Die Verantwortung bleibt bei der Person – die Methode liefert die Klarheit.


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