Jedes Jahr brachten Paul`s Eltern ihn in den Sommerferien zu seiner Großmutter und fuhren am nächsten Tag mit dem gleichen Zug wieder nach Hause.
Eines Tages sagt Paul zu seinen Eltern: ′′Ich bin jetzt ziemlich groß. Wie wäre es, wenn ich dieses Jahr alleine zur Oma gehe?“
Nach kurzer Diskussion sind sich die Eltern einig. Sie stehen am Bahnsteig, winken und geben ihm einen letzten Tipp durch das geöffnete Fenster, während Paul denkt: ′′Ich weiß, das habt Ihr mir schon hundertmal gesagt!“
Der Zug fährt gleich ab und der Vater flüstert: ′′Mein Sohn, wenn du dich plötzlich schlecht oder verängstigt fühlst, dann habe ich etwas für dich!′′
Und er steckt ihm dieses Etwas in die Tasche. Jetzt sitzt der Junge alleine, sitzt im Zug, ohne seine Eltern, zum ersten Mal. Er sieht die vorbeiziehende Landschaft aus dem Fenster, Unbekannte um ihn herum, die Lärm machen, Menschen kommen und gehen aus dem Abteil, der Schaffner spricht ihn an, dass er alleine ist. Eine ältere Dame wirft ihm sogar einen traurigen Blick zu.
So fühlt sich der Junge immer unwohler. Und jetzt hat er Angst. Er senkt seinen Kopf, kuschelt sich in eine Ecke des Sitzes, Tränen steigen ihm in die Augen. Dann erinnert er sich daran, dass sein Vater ihm etwas in die Tasche gesteckt hat.
Mit zitternder Hand sucht er dieses Stück Papier und öffnet es: ′′Mein Sohn, ich bin im letzten Wagen…“ 🙂
Wie schön, wenn jemand im letzten Wagen ist und wir das wissen.
Verfasser unbekannt. Wer die Ursprungsquelle kennt, könnt Ihr bitte Nachricht geben?
Max. und Gisela Krämer für www.pfeos.de